EMO im Strudel der Zeit

Ruf uns an, 8777199. Erfinde deinen Namen, deine Fähigkeiten und beschreibe deinen Charakter. Unsere Sprachbox hört zu, werde Teil der Geschichte! Eine Mail geht natürlich auch, info@emo-essen.de

Luise: “Bis jetzt hast du uns als Fillip und Luise, als Pfannkuchen machenden FSJ´ler kennengelernt, aber hinter dieser Fassade steckt sehr viel mehr. Denn eigentlich sind wir Zeitreisende aus der Vergangenheit… Mein Name ist nicht Luise, ich bin Freydis, die Beschützende. Bevor ich zu dir kam, war ich Häuptling eines Wikingerstamms und segelte mit meinem Volk durch die Meere. Wir plünderten viele Dörfer und Städte, aber wir ließen immer jene, denen es nicht so gut ging in Frieden. Außerdem habe ich magische Fähigkeiten, ich kann Krankheiten und Wunden heilen und habe sogar schon den Tod überwunden.” Fillip: “Howdy! Ich bin derjenige, den du bis jetzt immer nur als Fillip kanntest. Dies ist pure Täuschung… Eigentlich bin ich der berüchtigte Slippy Rick, Freund von Jedem. Ich stamme ursprünglich aus den Zeiten des Wilden Westens, da wo die Waffe mehr zu sagen hat als das Wort. Trotz Allem schieße ich häufiger mit meinen Worten als mit der Waffe. Warum wir dir das Alles erzählen, fragst du dich? Wir brauchen deine Hilfe! Du musst wissen, wir sind nicht die einzigen in Besitz einer Zeitmaschine. Neben uns gibt es noch fünf weitere, die mit uns den Rat der Zeitreisenden und die Beschützer der Zeit bilden. Wir haben Hilferufe aus den verschiedenen Zeitepochen erhalten und haben herausgefunden, dass die anderen entführt worden sind. Von Wem oder Was wissen wir noch nicht. Und an diesem Punkt, wenden wir uns an dich. Wir haben dich nun ein halbes Jahr lang beobachtet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass du nun bereit bist uns zu helfen. Im Strudel der Zeit ist alles möglich. Die Phantasie ist eure einzige Grenze. Du kannst dir Fähigkeiten ausdenken, die im Laufe der Zeit zur Wahrheit werden, und diese mit auf unser Abenteuer nehmen. Fliegen, Unsichtbarkeit, Gedankenlesen? Kein Problem…. Aber bitte friedlich…” Luise: “Friedlich? Das ich nicht lache! Unsere Freunde wurden Entführt, da werde ich nicht tatenlos zuschauen und du musst es auch nicht. Grenzenlose Stärke, Profi im Schwertkampf oder gar Meister von geheimnisvoller Magie? Dir sind keine Grenzen gesetzt. Du willst wissen wo wir hinreisen werden? Unser Weg wird uns zunächst in die Bucht der Piraten führen. Wo unser Abenteuer danach hingeht ist von euch abhängig. Aber ihr solltet wissen, dass die weiteren Zeitmaschinen in der Eiszeit, bei den Dinos, in der Zukunft und in der Gegenwart in einer geheimnisvollen, versunkenen Stadt sind.” Fillip: “Es ist am einfachsten deine Vorstellungen umzusetzen, wenn du sie mit uns teilst. Bist du bereit…?”

Die Reise geht los

Nachdem das Gespräch beendet war gingen unsere Helden der Zeit mit den beiden Kindern, Tom und Maike, die sich ihnen angeschlossen hatten zur Zeitmaschine in den Keller des EMO-Jugendhauses. Sie gingen entschlossen die Stufen hinab, gemischte Gefühle aus Neugier und Zuversicht flammten in den Kindern auf. Was würde jetzt passieren? Rick wandte sich zu Tom und Maike um:” Danke nochmal, dass ihr euch uns angeschlossen habt. Habt ihr euch überlegt, welche Fähigkeiten ihr euch zunutze machen wollt?” Maike und Tom blickten sich an. Keiner von ihnen hatte sich bis jetzt so richtig getraut etwas zu sagen. Maike traute sich zuerst:” Ich will fliegen können”, platzte es aus ihr heraus”. Freydis lachte:” Ein Klassiker,” sagte sie und schaute Tom fragend an. Er blickte verunsichert drein. “ Ich möchte Karate können. Wie der von Karate Kid” Freydis und Rick lachten. “Okidoki, und los”. Sie gingen die letzten Stufen hinunter.Und da stand es! Hochmodern und gar nicht in die Einrichtung passend, stand es versteckt zwischen Möbeln und trotzdem direkt ins Auge stechend. “WOAH” sagten Maike und Tom gleichzeitig. Im Prinzip war die Zeitmaschine nicht viel mehr als ein extrem aufpoliertes und überall mit blinkenden Lämpchen übersehenes Fass. “Und da passen wir alle rein?” fragte Maike verdutzt. “Pass mal auf” sprach der tollkühne Rick und sprang mit einem hohen Satz, mit dem Kopf voraus mitten in das blinkende Loch. Weg war er. “Angeber”, sagte Freydis kopfschüttelnd.”Macht euch keine Sorgen, es ist kein großer Fall, vertraut mir” Dieses Mal war Tom der mutigere, ohne zu Zögern sprang er in das Fass. Maike ging langsam hinterher, schaute verwundert hinein, sprang dann aber auch. Freydis ging zum Fass und blickte lächelnd hinein. Nun war die blubbernde Flüssigkeit die sich im Fass befand und nach Kindheitserinnerungen roch, zu sehen. Sie mochte es, dass man sich selbst dort als spielendes Kind sehen konnte. Nach einer stillen Sekunde voller Erinnerungen an die “Vergangenheit” sprang sie den anderen hinterher in das Fass. Ein kurzer Fall, eine weiche Landung. Der Sturz endete in einem großen Haufen voller Kissen. Maike wandte sich fragend an die Helden. “War das gerade ich selbst als kleines Kind in dieser seltsamen Flüssigkeit?” Freydis nickte lächelnd. “Und, Warum?” platze es aus Maike heraus. “Ganz ehrlich, so genau wissen wir es selber nicht. Es muss etwas mit der Zeitkrümmung zu tun haben die hier stattfindet. Aber nichts desto trotz ist es doch immer wieder schön sich selbst noch einmal in jungen Jahren erblicken zu können” sagte Rick und blickte verträumt in die Ferne. Diese “Ferne” so fiel es Tom und Maike nun auf, bestand aus einem riesigen schwarzen Raum, durch den eine unendlich scheinende, leicht blau schimmernde Straße führte. Über ihnen zuckten Lichtstrahlen, die Ähnlichkeit mit Blitzen hatten durch die ewige Dunkelheit. “Zeitfragmente” wie sie später erfahren sollten. “Wo sind wir?”. Fragen kamen in Toms Kopf auf. Worauf hatte er sich eingelassen. Und war es wirklich sicher? Wenn dies seine Eltern erfahren sollten, dann hieß es Ärger. “Ihr befindet euch nun im sogenannten Zeitstrudel, der Ort wo Alles möglich ist. Hier wird eure Fantasie Realität….”, Rick wollte grade anfangen zu erklären, als Freydis in unterbrach. “Wollen wir nicht erst losfahren bevor du anfängst alles zu erklären? Wir haben genug Zeit wärend der Fahrt.” Sie deutet auf eine metallene und blinkende Kutsche, die mitten auf der schimmernden Straße stand und den Anschein machte, dass mit ihr schon so einige Abenteuer erlebt worden waren. Sie stiegen in die Kutsche ein und fuhren los. Schneller, immer schneller fuhr die Kutsche, sodass man durch die Fenster nur noch schemenhaft die Straße erkennen konnte. “Und wo bleibt nun unsere Erklärung für das ganze und viel wichtiger, wann kann ich fliegen,” fragte Maike. “Später”, wimmelte Rick sie ab und sie fuhren weiter. Ein lauter Knall, ein heller Blitz und quietschende Reifen. Tom machte die Augen wieder auf, die er aus Angst geschlossen hatte. Er befand sich immernoch auf der Straße in der großen Dunkelheit und fragte sich jetzt ob er sich überhaupt von der Stelle bewegt hatte. Freydis stieg aus und forderte alle auf sich zu beeilen. Am Straßenrand stand wieder dieses seltsame Fass von vor ein paar Minuten, durch das unsere Helden nun alle stiegen. Doch statt im EMO-Keller, waren sie nun in einer großen Tropfsteinhöhle. Man hörte seltsames Knallen aus dem fernen Ausgang der Höhle. So wie Kanonen… Plötzlich hörten alle eine Stimmer hinter sich. “Da seid ihr ja endlich, ich habe euch schon erwartet.” Alle drehten sich um. Während Rick sich umdrehte konnte man ihn verwirrt “Gabi?” flüstern hören. Und so war es. In der Höhle stand Gabi. Tom schaute sie mit großen Augen an und fragte “Was machst denn du hier und wie bist du hierhergekommen?” Gabi lachte leise und antwortete dann:”Wie ich hierhergekommen bin ist nicht wichtig, aber ich bin hier um euch zu helfen. Die anderen Mitglieder des Rats wurden immer von jemandem der in ihrer Zeit lebt entführt. Die Entführer wurden von jemandem bestochen oder anders dazu gebracht zu kooperieren. Ihr seid hier bei den Piraten, wisst ihr wer einer der gefährlichsten Piraten war, oder besser ist?” Maike’s Gesicht strahlte auf: “Das weiß ich! Das war Blackbeard nicht wahr?” Gabi lächelte sie an, “Das ist richtig und er war es, der, einen der Zeithüter, Blindbard der Pirat entführt hat. Es heißt er habe ihn auf eine Insel gebracht und hält ihn dort fest, ob das wahr ist und wo diese Insel liegt weiß allerdings nur er selbst.” Als sie zu Ende geredet hatte verschwand sie einfach wieder. Freydis schaute Rick an :“ Gabi wusste die ganze Zeit wer wir sind und hat nichts gesagt? Und wenn sie weiß wer wir sind, wer ist sie?”

Der Pakt

Der Pakt Die vier Abenteurer gingen zu einer Öffnung am Ende der Höhle die aussah als könnte sie der Ausgang sein. Als sie raus blickten sahen sie zwei Piratenschiffe die auf dem Meer kämpften. Dann schauten sie nach unten und sahen, dass es einige Meter bis zum Boden nach unten ging, sie waren in der Höhle gefangen. Slippy Rick schaute zu den anderen drei und fragte:“Woher sollen wir wissen welches der beiden Schiffe das von Blackbeard ist? Vorausgesetzt es ist überhaupt eins der beiden.” Maike schaute ihn verwirrt an und sagte: “Weißt du wirklich nicht wie die Flagge von Blackbeard aussieht? Kannst du die Flagge sehen, die auf dem einen Schiff weht? Die mit dem Skelett, das eine Sanduhr und ein Speer in der Hand trägt? Er zielt mit dem Speer auf ein blutendes Herz. Das ist Blackbeards Schiff. Das weiss doch jedes Kind.” Freydis lächelte “Dann ist das Problem ja jetzt gelöst, aber wie kommen wir hier runter?” Alle schauten sich fragend an, bis Tom’s Gesicht aufleuchtete und er rief: “Maike kann doch fliegen!!! Wieso fliegen wir nicht einfach hier runter? Wir können doch sogar bis zu den Piraten fliegen.” Maike schaute betreten auf den Boden und sagte leise:” Aber was wenn ich das nicht kann? Ich bin doch noch nie geflogen. Ich will nicht, dass wir abstürzen oder so.” Slippy Rick ging zu ihr, hockte sich auf den Boden damit sie auf einer Höhe waren und sagte lächelnd:” Du schaffst das schon, es gibt immer ein erstes mal, du musst nur an dich glauben.” Maike schaute hoch und lächelte etwas. “Na gut, nur weiss ich nicht was genau ich tun muss um in die Lüfte zu steigen”, sagte Maike leicht niedergeschlagen. Freydis legte ihre Hand beruhigend auf die Schulter von Maike. Ermutigend sagte sie: ”Es ist wie ein Gefühl was dich durchströmt. Du musst es spüren, es gibt keine genaue Methode. Konzentriere dich und lass dich überkommen von der Kraft der Phantasie”. Maike kniff die Augen zusammen. Drei ewig scheinende Minuten passierte rein gar nichts, alle starrten gebannt auf Maike. Und dann, irgendwann schwebte Maike, auch wenn es nur ein paar Zentimeter waren, wie schwerelos über dem Boden. Alle jubelten. Maike musste sich noch eine Zeit lang an ihre neu erworbene Fähigkeit gewöhnen. Doch nach einigen kurzen Testflügen, schaffte sie es, relativ stabil und knapp zwei Meter über dem Boden zu fliegen. “Das ist ja alles schön und gut” fing Tom an und riss alle dabei aus der Faszination darüber, dass Maike fliegen konnte und erinnerte sie an ihre eigentlich Mision. “Wie soll es möglich sein, dass Maike uns alle bis zum Schiff fliegen kann?” – “Das ist eine ausgezeichnete Frage lieber Tom”, sagte Rick “Glücklicherweise reicht es, dass Maike uns berührt. Solange wir uns festhalten, sollte nichts schiefgehen. Da wir in dem Moment alle schwerelos sind, kann Maike uns auch ohne Probleme mittragen”. Tom schien zufrieden. “Auf, auf Genossen”, schrie Freydis wie einen Kampfschrei. Und Maike griff die Hände von Freydis und Rick, während Tom sich an ihrem Bein fest klammerte. Mit einer unerwarteten Geschwindigkeit, sausten sie volle Kraft voraus über das Meer, auf die beiden Schiffe zu. An dem Schiff von Blackbeard war etwas merkwürdig. Das Schiff hatte einen großen Außenbootmotor, wie ein modernes Schiff. “Seltsam” flüsterte Maike in sich hinein. Auf dem Schiff von Blackbeard schien ein tobender Kampf seinen Lauf zu nehmen. “Erbärmlich,” flüsterte Rick in sich hinein. Aufregung stand in Freydis Gesicht geschrieben. Tom sprach laut, um das sausen des Windes zu übertönen “Wäre jetzt nicht die perfekte Gelegenheit, um meine Fähigkeit auf die Probe zu stellen?” – “Also ich bin immer dafür, den Konflikt irgendwie friedlich zu lösen und nicht dafür, einfach zwischen die Fronten zu steigen um alle zu besiegen,” erwiderte Rick nachdenklich. Freydis sagte spöttisch:” Den Konflikt schlichten? Hier gibt es nichts mehr zu schlichten, hier kann man nur noch kämpfen. Und guckt euch doch mal bitte diese erbärmlichen Piraten an, das ist nichts im Vergleich zu dem was ich mit meinen Leuten schon erkämpft habe. Komm Tom, hast du Lust ein paar Piraten zu vermöbeln?” – “JAU!”, sagte Tom energetisch. Sie ließen Maike los und landeten auf dem Schiff von Blackbeard. Ein paar Piraten schauten sich kurz verwirrt um, hinterfragten es dann aber nicht weiter und konzentrierten sich wieder auf den Kampf. Freydis nahm ihre Streitaxt in die Hand und begann mitzukämpfen. Da sie nicht wusste auf welcher Seite sie war oder auf welcher Seite die Piraten waren kämpfte sie gegen jeden der ihr über den Weg lief. Tom war erst etwas unsicher und wusste nicht ob seine neue Kraft tatsächlich funktionierte, dann wurde er allerdings angegriffen und hatte keine Probleme den Piraten vor sich zu besiegen. Zwischendurch schaute Freydis immer wieder zu Tom rüber um sicherzugehen, dass es ihm gut ging und stellte stolz fest, dass niemand eine Chance gegen ihn hatte. Nach ein paar Minuten landete Rick mit Maike mitten auf dem Schiff und Rick rief so laut wie möglich: “Sind nicht schon genug von euren Leuten gestorben? Hört endlich auf zu kämpfen!” Alle schauten ihn an, Rick zeigte dann auf Freydis:” Sie kann die Leute heilen die schon verwundet sind, aber ihr müsst aufhören zu kämpfen!” Die Piraten schauten erstaunt zu Freydis, einer von ihnen sagte verwirrte: ”Aber sie hat einige von uns verwundet, warum sollte sie uns jetzt helfen?” – “Ich kämpfe gerne, das hat nichts mit euch zu tun, aber wenn ihr möchtet, heile ich euch auch wieder. Kommt einfach nacheinander zu mir.” antwortete Freydis. Während Freydis anfing die Verwundeten zu heilen und Maike und Tom staunend zuschauten ging Rick zu Blackbeard. Entschlossen trat er von ihn. Blackbeard musterte ihn misstrauisch. “Wer seid ihr? Und was wollt ihr auf meinem Schiff?”-”Das ist für dich nicht wichtig. Wenn nun alles gut läuft, werden wir schneller weg sein als wir gekommen sind.” Blackbeard lachte “Ihr glaubt doch nicht im ernst, dass ich euch nach eurem Auftreten so einfach gehen lasse?”- “Doch,” sagte Rick, “Denn ich mache dir nun ein Angebot was du nicht ablehnen kannst” (Rick fühlte sich sehr cool, als er das sagte). Blackbeard lachte wieder, aber blickte erwartungsvoll drein. “Wir wissen,” fuhr Rick fort “dass vor geraumer Zeit jemand seltsames, mit einzigartigen Fähigkeiten auf deinem Schiff aufgetaucht ist. Er, Sie oder Es, hat dich gebeten, ihm oder ihr einen Gefallen zu tun. Es geht um Blindbart, den du irgendwo versteckt hast, und als Gegenleistung, guck ich mir dein Schiff so an, dieses seltsame Ding erhalten hast, womit dein Schiff schneller fährt”, Rick deutet auf das Ende des Schiffes, wo deutlich der große Motor überstand. “Für dieses Ding hast du Blindbart entführt, ihn irgendwo versteckt und wahrscheinlich weißt du nicht mal, weshalb du das tun solltest. Klassischer Pirat, hauptsache die Belohnung stimmt”- “Ganz recht” fing Blackbeard nun an “das was du sagst ist richtig. Aber warum sollte ich euch nicht sofort gefangen nehmen lassen um das Geheimnis zu wahren?” – “Ganz einfach. Wir können dir etwas besseres anbieten als dieses Ding, was so viel Lärm macht und dich schneller fahren lässt. Im Gegenzug erwarten wir von dir, dass du uns zu Blindbart führst.” – “Warum jagen eigentlich alle diesem verrückten, alte Kauz hinterher? Aber das soll mich nichts angehen. Bevor ich den Handel mit euch eingehe, will ich wissen, was ihr mir anzubieten habt”, sagte Blackbeard misstrauisch. Rick fing an zu erklären: “Wie du sicherlich bereits gemerkt hast, besitzen einige aus unserer Mannschaft eigenartige Fähigkeiten. Maike dort kann fliegen und Freydis hat deine Männer auf unerklärliche Art und Weise von ihren Leiden befreit (Tom fühlte sich benachteiligt, da er nicht auch genannt wurde). Wir haben eine Sichere Methode um dir auch solche Fähigkeiten zu beschaffen.” Freydis, die das ganze mitgehört hatte, flüsterte Rick nun zweifelnd ins Ohr:” Meinst du wirklich, dass es so eine gute Idee ist, solch einer gefährlichen Person wie Blackbeard noch stärkere Fähigkeiten zu überlassen?” – “Ich verstehe deine Zweifel Freydis, die hab ich auch, aber uns bleibt leider keine andere Möglichkeit. Wir müssen ihm etwas wertvolles bieten” – “Wir könnten ihn dazu zwingen uns zu sagen, wo sich Blindbart befindet”, sagte Freydis mit einem leicht aggressiven Unterton.” – ”Ich glaube Blackbeard würde lieber sterben als sich jemandem zu unterwerfen…” – ”Was ist denn jetzt mit dem Angebot,” unterbrach Blackbeard das nachdenkliche Gespräch. “Wenn ihr mir garantiert, dass ich mir eine Fähigkeit aussuchen kann, kommen wir ins Geschäft.” – “Garantiert” sagte Rick ohne zu zögern. Freydis blickte besorgt drein und drehte sich dann von der Konversation weg um die verbleibenden Männer zu heilen. “Wir bleiben mit dir auf deinem Schiff, damit du sichergehen kannst, dass wir dich nicht austricksen wollen und wenn du uns Blindbart gezeigt hast, lösen wir unseren Teil der Abmachung ein.” – “Das klingt gut”, sagte Blackbeard grinsend und hielt Rick seine Hand zum einschlagen hin. Rick nahm sie und sie schauten sich für einen Moment in die Augen. “Macht alles bereit Männer, werft das seltsame Ding an und lasst uns in See stechen, wir haben eine Mission.” Blackbeard wandte sich wieder zu Rick :” Und ich kann mir wirklich alles wünschen was ich will… Gut zu wissen”. Und in diesem Moment, setzte das Schiff sich in Bewegung und sie fuhren in Richtung der untergehenden Sonne, die sich im endlosen Ozean reflektierte.

Ein erfüllter Wunsch

Nach ein paar Stunden Fahrt auf Blackbeards Schiff, näherten sie sich einer kleinen Insel, die die Form einer Schildkröte hatte. Es war bereits Nacht geworden und die Sterne reflektierten sich im tiefen dunkel blau des Ozeans. “Ich hasse Dunkelheit, sie ist so……. dunkel!”, stellte Tom ängstlich fest. “Mach dir keine Sorgen Tom, dir wird hier nichts passieren”, beruhigt ihn Freydis. “Bist du ein kleines oder was. Nur Babys haben Angst im Dunkeln” provozierte Maike spöttisch. “Ach, sei doch leise, als ob du vor nichts Angst hast”, konterte Tom. “Ich will euer kleines Gespräch wahrlich nicht unterbrechen, aber wir sind da,” sagte Rick, mit einer Tasse Earl Grey in der Hand, wo niemand so richtig wusste, wo er sie her hatte. Das Schiff legte geschmeidig am weißen Sandstrand an. Freydis, die Blackbeard immer noch nicht wirklich traute, wandte sich zu dem Piratenkapitän und sagte (nicht ganz so geschmeidig) : “Du! Du kommst mit uns. Nicht, dass du uns in irgendeine Falle lockst.” “Wenn du meinst”, knurrte Blackbeard mürrisch und sprang voraus, vom Schiff hinunter und landete auf dem weichen Sand der Insel. Unsere Zeitreisenden, sprangen hinterher. Maike und Tom erinnerte dies ein wenig an den Sprung in das Fass.Zusammen wanderten sie ein Stück über die Insel, voraus Blackbeard, dicht gefolgt von Freydis, die ihre Axt unangenehm nahe an Blackbeard hielt. Auf einmal hörte man einen Schrei eine Papageien, der die klare Nachtluft durchschnitt “Graaar, Menschen nähern sich. Grarr. Menschen!” – “Das muss der alte Patty sein. Der Papagei vom alten Blindbart. Wunderlich, dass er geblieben ist bei seinem Weggefährten,” stellte Rick fest. “Es war wirklich unmöglich dieses scheußliche Tier vom alten Blindbart zu trennen. Wie Pech und Schwefel sind die beiden”, erzählte Blackbeard. “So wie wir beide”, lachte Rick in Freydis Richtung. Sie verdrehte nur genervt die Augen.Nach dem Papageiengeschrei, folgten einige unsägliche Flüche, die wohl von Blindbart stammen mussten. “Ihr alten $✳%§. Traut ihr euch wieder hierher, nachdem ihr mich hinterhältig überrumpelt habt.” Darauf folgten weitere, zahlreiche Beleidigungen und Flüche, die erst endeten, als sie direkt vor Blindbart standen, der gefesselt neben einer Palme saß. Er hatte auf beiden Augen eine Augenklappe, was wohl zu seinem Namen geführt haben muss und es wahrscheinlich nicht allzu schwer gemacht hatte ihn zu entführen. Auf seiner Schulter saß Patty. Ein mittelgroßer, roter Papagei. “Das ist ein Roter Ara” stellte Maike fest. “Hat das irgendjemand gefragt?”, sagte Tom der sich immer noch gekränkt fühlte wegen dem Kommentar von Maike über seine Angst. Freydis schaute Blindbart an und sagte, leicht sarkastisch:” Es ist auch schön dich zu sehen. Es kann ja nicht so schlimm gewesen sein, du bist charmant wie eh und je.” Blackbeard sagte höhnisch zu Blindbart:” Die vier sind hier um dich zu retten. Sie mussten einen Hohen Preis bezahlen, bzw. müssen das noch tun, sei etwas netter zu ihnen.” Blindbart schaute herablassend in die Richtung wo er Blackbeard vermutete, aber niemand wollte ihn darauf hinweisen, dass er Tom anschaute der gut einen halben Meter von Blackbeard entfernt stand. “Falsche Richtung” krächzte Patty. Blindbart schaute beschämt zu Boden und tat als hätte er absichtlich an Blackbeard vorbei geguckt. Rick ging langsam zu Blindbart und sagte ruhig “Ich werde dich jetzt losmachen. Wir bringen dich zu Freydis Schiff, da solltest du sicher sein. Ihre Leute können dich beschützen. Sobald wir die anderen befreit haben werden wir sie auch dorthin bringen.” Während Rick Blindbart los machte schimpfte Blindbart leise vor sich hin: “Zeitreisen? Ich hasse Zeitreisen, davon wird mir immer so schlecht. Und dann soll ich noch zu den Wikingern, was soll ich bei denen, die haben noch nicht mal Schusswaffen. Da kann ich auch direkt zu den Dinosauriern.” Das ging Freydis, die nah genug bei ihm stand stand um zu hören was er gesagt hatte, zu weit. “Wenn du lieber hier bleiben möchtest, an die Palme gefesselt ist das auch kein Problem. Eine Behinderung weniger für uns.” Blindbart hörte sofort auf sich zu beschweren und sagte “Freiheit ist für mich wichtiger als die Unannehmlichkeiten die ich dafür in kauf nehmen muss.” Rick, der eine weitere Tasse Tee trinken wollte sagte: “Können wir jetzt endlich zurück zum Schiff gehen, Maike und Tom sollten schon längst schlafen.” Sie gingen zurück zum Schiff und fuhren ohne zu Zögern zurück zu der Bucht in dem die Zeitmaschine stand. Während Tom, Maike und Freydis schliefen, versuchte Rick Informationen über den Entführer aus Blackbeard heraus zu bekommen. Jedoch erfuhr er nicht mehr, als das es sich um einen zwielichtigen Mann mit grauen Haaren handelte. Als sie am nächsten Morgen in der Bucht ankamen, fragte Blackbeard: “Wie geht mein Wunsch nun in Erfüllung? Ich hoffe für euch, dass ihr mich nicht angelogen habt.” Maike ging einen Schritt auf ihn zu und sagte er solle ihre Hand nehmen. Rick nahm die andere Hand und Freydis und Tom nahmen je ein Bein. Maike stieß sich leicht vom Boden ab, sofern ihre das mit dem Gewicht an ihren Beinen möglich war und flog los in Richtung des Felsspaltes in dem die Zeitmaschine stand. Auf dem Weg dorthin verlor Maike kurz die Kontrolle über ihre Fähigkeiten und die fünf fielen fast ins Wasser. Als sie dann nach den kurzen Komplikationen in dem Felsspalt ankamen, schaute Rick verwirrt um sich herum: “Wo ist Blindbart?” Maike und Tom realisierten ihren Fehler gleichzeitig und Tom fing an Maike auszulachen. Maike schaute verlegen zu den anderen, drehte sich um und flog zurück zum SChiff um den vergessenen Blindbart zu holen. Freydis drehte sich zu Tom und sagte: “Kannst du auf Maike warten? Dann gehen Rick Blackbeard und ich schonmal zur Zeitmaschine um Blackbeard seinen Wunsch zu erfüllen.” Tom, geschmeichelt von dem Vertrauen das Freydis in ihn hatte stimmte ihr zu und die beiden Zeitreisenden sprangen zusammen mit dem Piraten in das Fass. Im Zeitstrudel angekommen drehte sich Freydis zu Blackbeard und sagte misstrauisch: “Also, was wünscht du dir. Und denk dran, wenn es etwas Gefährliches ist, werde ich nicht zögern einzugreifen, wenn nötig auch mit Gewalt.” Blackbeard ging einen bedrohlichen Schritt auf sie zu. “Ich muss dir gar nichts sagen. Ich, Kapitän Blackbeard muss mich vor niemandem rechtfertigen.” Rick trat zwischen die beiden und sagte beschwichtigend, dass es in Ordnung sei. Er müsse uns den Wunsch nicht sagen und ihn auch nicht rechtfertigen, allerdings sei es hilfreich den Wunsch auszusprechen damit er in Erfüllung geht. “Nun gut,” sagte Blackbeard leise “ich wünsche mir Liebe. Alle respektieren mich, weil sie mich fürchten, aber ich möchte jemanden der mich liebt. Die raue See kann einsam machen.” Alle schauten betreten zu Boden “Ich verstehe,” sagte Rick. In diesem Moment kamen Maike, Tom und Blindbart in den Zeitstrudel. Blindbart hatte immer noch Patty auf der Schulter sitzen und war damit beschäftigt sich über Maike aufzuregen, da sie ihn vergessen hatte. Blackbeard schaute einmal durch die Runde: “Ich hätte dann jetzt gerne meinen Wunsch erfüllt, ich muss zurück zu meinen Männern.” Freydis schaute ihn lächelnd an und sagte: “Er ist schon erfüllt, geh einfach zurück zum Felsspalt. Du wirst schon bald jemanden Treffen. Leb wohl.” Blackbeard ging zurück zum Fass und schaute sich selbst ein paar Sekunden in den dem Fass an bevor er hinein sprang und in seine Welt zurückkehrte. Die fünf verbliebenen Abenteurer setzen sich in die Zeitmaschine und waren wenige Sekunden später auch schon bei den Wikingern angekommen. Sie stiegen aus der Zeitmaschine, klettern in das Fass und standen nun in einem kleinen Dorf. Es war kalt und windig und roch nach geräuchertem Fisch. Freydis atmete tief ein und sagte “Ach, Heimat.”

Ein neues Abenteuer

Maike schaute sich um: “Und hier wohnst du? Ich dachte du hättest voll das krasse Schiff und so.” Freydis tat, als hätte sie Maike nicht gehört und lief zügig in Richtung ihres Dorfes. Rick schaute Maike vorwurfsvoll an, dann liefen alle Freydis hinterher. Als sie näher kamen hörten sie Laute Schreie. Freydis fing an zu rennen und blieb dann auf dem Platz in der Mitte des Dorfes stehen. Man konnte sehen, wie mehrere Männer und auch einige Frauen miteinander kämpften. Sie sahen aus wie typische Wikinger, sie hatten Felle an und Helme auf, sonst trugen sie nur sehr einfache Kleidung. Einige von ihnen kämpften mit Äxten, andere hatten Schwerter oder Holzstangen. Tom schaute sich das Geschehen an und wartete darauf, dass Freydis sich mit ins Getümmel schmiss. Zu seinem Überraschen und Rick’s tat sie dies allerdings nicht. Sie rief, so laut sie konnte: “Da bin ich ein paar Monate weg und das ist was ihr tut? Ihr seid wie kleine Kinder! Ihr solltet eure Kräfte für Angreifer aufheben und nicht so nichtsnutzig verpulvern!” Alles war auf einmal still und die Wikinger ließen ihre Waffen fallen. Ein Mann, etwas größer als Freydis, der ihr sehr ähnlich sah kam auf Freydis zugerannt. “Freydis! Ich dachte wir hätten dich verloren, es tut mir leid!”. Freydis schaute ihn abfällig an: “Und ihr ehrt meine Erinnerung in dem ihr euch die Köpfe gegenseitig einschlagt? Nun gut, so abwegig ist das nicht. Aber ich dachte ich könnte mich auf dich verlassen Fjell. Auf wen, wenn nicht auf meinen Bruder?” Fjell schaute sich nun um und sah die vier Reisenden die mit ihr unterwegs waren: “Wer ist das? Sollen die hier bei uns leben? Die überleben hier doch keine zwei Tage” Freydis schaute ihn lächelnd an: “Nein, sollen sie nicht, nur den einen muss ich für eine kurze Zeit bei euch lassen. Er ist nirgendwo sicherer als hier.” Sie zeigte auf Blindbart während sie das sagte. Nun trat Rick einen Schritt nach vorne: “Guten Tag, mein Name ist Rick, ich war die letzten Monate mit Freydis unterwegs.” Fjell schaute Freydis fragend an: “Wo hast du den denn aufgegabelt?” Freydis antwortete: “Das geht dich nichts an. Wir werden bis morgen früh hier sein, dann müssen wir weiter,” dann fuhr sie fort, während sie sich zu Tom, Maike, Rick und Blindbart umdrehte: “Ich hoffe ihr mögt Fisch!” Sie verbrachten den Rest des Tages und die Nacht mit einem ständig meckernden Blindbart, einer sehr neugierigen Maike und ein wenig Alkohol für die Erwachsenen. Nachdem sie am nächsten Morgen aufgewacht waren, verabschiedeten sich die Abenteurer von Blindbart und den Wikingern, und gingen dann zurück zur Zeitmaschine. Auf dem Weg dorthin fragte Tom: “Wohin geht es eigentlich als nächstes?” Rick wandte sich an Freydis und sagte dann: “Nun, ihr wisst ja wo die anderen Zeitreisenden sind, wo wollt ihr denn hin?” Tom rief sofort: “Zu den Dinos!” Während Maike gleichzeitig: “In die Eiszeit!” sagte. Rick schaute zwischen den beiden hin und her: “Nun, ihr müsst euch einigen.” Tom blickte zu Maike: “Können wir nicht zuerst zu den Dinos gehen? Was ist, wenn in der Eiszeit ein Mammut auf uns drauf tritt und dann werde ich nie in meinem Leben einen Langhals gesehen haben!” Maike erwiderte: “Und was ist, wenn wir von einem T-Rex gegessen werden? Dann werde ich kein Mammut gesehen haben. Aber okay, dafür schuldest du mir was.” Daraufhin verkündete Freydis: “Dann auf auf zu den Dinos!” Zurück am Fass angekommen, dass komischerweise immer irgendwo auftauchte wenn man es brauchte, sprangen die vier Reisenden hinein und landeten wieder auf den Kissen im Zeitstrudel zur . Erst jetzt fiel Maike das Schiff aus, das neben der Kutsche von Rick stand. Maike schaute es staunend an: “Ist das etwa dein Schiff? Ich dachte du hättest dir das ausgedacht.” Freydis antwortete: “Was wäre ich für ein Wikinger ohne Schiff? Natürlich was das nicht ausgedacht! Aber das ist jetzt auch nicht weiter wichtig, wir sollten keine Zeit verlieren.” Rick stieg zuerst in die Kutsche und die anderen drei folgten ihm: “Dann mal los,” sagte er und kurze Zeit später waren sie auch schon bei den Dinosauriern angekommen. Tom rief aufgeregt: “Ich kann es kaum erwarten die Dinosaurier zu sehen! Glaubt ihr wir werden einen Langhals sehen? Oder einen Flugdino? Vielleicht können wir ja sogar auf einem fliegen!” Rick sagte lächelnd: “Ich kann dir nicht versprechen, dass wir auf einem fliegen werden, aber wir werden bestimmt einen se…” Bevor er den Satz beendet hatte war er schon durch das Fass gesprungen. Die Luft um sie herum war feucht und warm. Nach kurzer Zeit kamen auch die anderen aus dem Fass raus. Alles um sie herum war mit riesigen Pflanzen bewachsen. Farne die größer waren als man es sich vorstellen konnte und Pflanzen von deren Existenz keiner der vier hätte Träumen können. Eine bunter und seltsamer als die Nächste. Die vier waren so fasziniert von ihrer Umgebung, dass es einige Sekunden dauerte bis sie bemerkten, dass ihr Untergrund sich bewegte. Tom blickte nach oben und sah einen Meter langen Hals vor sich. “Ein Langhals! Wir sind auf einem Langhals gelandet, schade, dass es kein Flugsaurier ist, aber vielleicht auch besser, sonst hätten wir uns wieder auf Maikes Flugkräfte verlassen müssen.” Maike antwortete leicht gereizt: “Es war nicht meine Schuld, dass wir fast ins Meer gefallen sind, und auch nicht, das ich Blindbart vergessen habe. Er hätte ja mal was sagen können!” Freydis sagte genervt: “Ich glaube wir haben gerade größere Probleme als eure Streitigkeiten. Wir müssen hier runter kommen, und das mit dem Fass.” Rick schaute zum Schwanz des Langhalses der hinter ihnen auf dem Boden schliff und sagte: “Ich hätte da eine Idee. Wieso rutschen wir nicht einfach den Schwanz runter, ich kann das Fass auf dem Schoß nehmen.” – “Klingt nach einem Plan, dann los” sagte Freydis und rutschte den Schwanz herunter. Maike und Tom waren direkt hinter ihr und zuletzt kam Rick der das Fass festhielt. Als sie unten waren platzierten sie das Fass unter einem Nahegelegenen Baum und versteckten es unter ein wenig Gestrüpp um es vor Dinosauriern zu sichern. Rick fing grade an zu sagen: “Jetzt müssen wir nur noch Trizo…” Da tauchte Gabi vor ihnen aus dem Nichts auf: “Entschuldigt meine Verspätung. Meine Quelle hat mir gesagt ihr würdet in die Eiszeit reisen. Zeigt einem nur mal wieder, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Und du Rick, fandest du es nicht etwas leichtsinnig Blackbeard einfach jeden Wunsch zu erfüllen? Aber es ist ja nochmal alles gut gegangen.” Maike fing an aufgeregt zu erzählen: “Gabi! Ich bin geflogen! Und dann sind wir auf einem Piratenschiff gefahren! Und Freydis hat Menschen geheilt! Und wir waren sogar bei den Wikingern!” Gabi unterbrach sie: “Denkst du, wenn ich weiß wo ihr seid, weiß ich nicht auch all das?” Sie lächelte. “Ich habe nicht viel Zeit. Ich habe schon wertvolle Minuten damit verschwendet in der Eiszeit auf euch zu warten. Ihr werdet finden was ihr sucht, wenn euch etwas auffällt was hier unnatürlich ist.” (Das sollte sich als schwierig gestalten in einer unbekannten Umgebung mit unnatürlich riesigen und bunten Pflanzen). Freydis blickte verwirrt zu Gabi: “Was bedeutet das? Wir kennen uns in dieser Welt nicht aus, woher sollen wir wissen, was anders ist als es sein sollte” Gabi verdrehte nur die Augen: “Auch in dieser Zeit ist der Zeitreisende bei jemand sehr Gefährlichem. Nur gibt es davon viele. Ihr werdet ihn erkennen wenn ihr ihn seht.” Nachdem sie das gesagt hatte, war sie auch schon wieder verschwunden. Maike sagte: “Der Zeitreisende ist bestimmt bei einem T-Rex! Und vielleicht sieht der T-Rex anders aus als andere. Vielleicht hat er eine andere Farbe oder eine Narbe.” Rick guckte die anderen nacheinander an und sagte dann: “Wir werden es wissen wenn wir ihn sehen, lasst uns gehen .”

Verfolgung durch das Unterholz

Gabis Tipp beschäftigte jeden unserer Abenteurer sehr. Was könnte sie damit genau gemeint haben? Die vier waren nun auf einem langen Marsch durch die Sümpfe und Urwälder der Dinosaurierzeit, begleitet von stetigem, nachdenklichem Schweigen. Hier und da sah zeigte eines der Mitglieder auf eine besonders lustig aussehende Pflanze oder auf einen besonders beeindruckenden Saurierer. Doch trotz all diesen tollen Eindrücken, die nie zuvor ein Mensch sehen konnte, fehlte jede Spur von einem Hinweis, der sie zu Trizo hätte führen können. Unmut machte sich im Team breit. Jeder tolle Eindruck verschwand und wurde zu einer weiteren, enttäuschenden Ergebnislosigkeit. Da konnte auch die schönste Blume nichts dran ändern und auch nicht der beeindruckendste Dinosaurier. Plötzlich zerriss ein marternder Schrei das idyllische Zusammenspiel von Natur und Atmosphäre. Ein Gebrüll, was markerschütternder nicht hätte sein können und alle umliegenden Dinosaurier in einen angespannten Zustand versetzte. Aber nicht unsere Helden. Im Gegenteil, sie jubelten und lagen sich in den Armen vor Freude darüber, dass auch nur eine Möglich bestand, ihrer Mission voran zu kommen. Außer Freydis, die diesem Schauspiel augenrollend zuschaute. Sie folgten langsam und vorsichtig dem Schrei in die Richtung aus der er kam. Zwischen Bäumen und Gestrüpp versteckt, krochen sie über den Boden um weiterhin unentdeckt zu bleiben. “Dieser Schrei klang verdächtig nach einem T-Rex,” sagte Tom. “Ich spiel manchmal so´n Videospiel, da klingen die genauso” – “Und Videospielen kann man immer vertrauen” sagte Rick zuversichtlich. Und sie krochen weiter durch den Schlamm, während die Anspannung in ihnen bebte. Freydis, die voraus gekrochen war gab ein Handzeichen nach hinten und zeigte so, dass alle anhalten sollten. Sie kauerten sich hinter einen großen Fels und linsten vorichtig über ihn hinüber. Und da stand er. Riesenhaft und merkwürdig gefleckt mit gigantischen Stacheln auf seinem Rücken und einen weit aufgerissen Maul, sodass man den fauligen Gestank bis zu ihnen hinüber riechen konnte. “Also das kommt mir wirklich übertrieben vor…,” sagte Maike in einem leicht besserwisserischen Ton. Rick stand selbstbewusst auf: “Das ist doch überhaupt kein Problem! Wir machen es einfach genauso wie mit Blackbeard, vielleicht möchte dieser nette T-Rex ja noch mehr Stacheln haben!” Rick ging einen Schritt auf den Dinosaurier zu, welcher ihn noch nicht gesehen hatte. “Rick warte! Das ist ist kein Mensch mit dem du verhandeln kannst! Das ist ein Tyrannosaurus Rex, er könnte dich mit einem Biss aufessen!” rief Freydis. Rick blickte zu ihr zurück und antwortete:” Ich weiß du würdest lieber mit ihm kämpfen, aber das ist nicht immer nötig. Vertrau…” In diesem Moment trat er auf einen trockenen Ast der unter seinem Gewicht mit einem lauten knacken zerbrach. Der Fleischfresser drehte sich sofort um und schaute Rick direkt an. In diesem Moment merkte Rick, dass Freydis vermutlich recht gehabt hatte, wusste aber nicht was er tun konnte um aus dieser Situation wieder raus zu kommen. Rick fühlte wie eine Hand ihn von hinten packte und zurück zog. Er drehte sich um und sah Tom vor sich stehen. “Tom, renn! Schnell, versteck dich!” fuhr Rick ihn an. Tom antwortete schnell: “Nein, komm mit mir, Maike hat ein Versteck gefunden, Freydis ist auch schon dort, aber wir konnten dich nicht zurücklassen.” Tom fing an zu rennen, Rick hinter ihm her. Auf etwas abstand folgte der T-Rex ihnen, holtet jedoch langsam auf. “Hier!” Rief Tom und sprang in ein Loch, was sich zwischen einigen Baumwurzeln auftat. Rick sprang hinterher und fand sich in einer kleinen Höhle wieder. “Krisenbesprechung” sagte Freydis energisch. “Wie sieht unser vorgehen aus? Rick irgendwelche Vorschläge?” Doch Rick blickte starr ins Leere. “Hallo Rick”, rief Maike und wedelte ihm mit der Hand vor dem Gesicht herum. “Blumenkohl” schrie Rick plötzlich. Stille. Alle schauten ihn verwirrt an. “Äh, ja, bei mir ist alles gut, ich muss erstmal auf den Schock klar kommen, fast von einem T-Rex gefressen worden zu sein.” – “Also ich mag keinen Blumenkohl,” warf Maike in die Runde. “Mit Käse überbacken schmeckt er aber sehr gut,” antwortete Rick. Tom schaute verträumt zur Decke. Wahrscheinlich dachte er an Blumenkohl mit Käse überbacken. “Konzentration!” erinnerte sie Freydis. “Wenn hier keiner einen Vorschlag machen will, mach ich einen. Sind eh die besten. Wie wir gerade toll an Ricks großartiger Vorführung sehen konnten, ist ein Kampf gegen dieses Viech relativ sinnlos. Und selbst wenn wir ihn besiegen würden, wüssten wir dann wo der Zeithüter ist?” Alle schüttelten gebannt den Kopf. “Mein Vorschlag, wir folgen diesem Ungetüm unentdeckt und früher oder später wird er uns den Standort von Trizo offenbaren. Allerdings müssen wir vorsichtig sein, da er uns dank Rick bereits auf dem Kieker hat. Einwände?” – “Also Blumenkohl frittiert ist auch echt lecker.” Wenn blicke töten könnten, dann hätte Rick ab jetzt nie wieder mehr an Blumenkohl denken können. “Ich mach doch nur Spaß” sagte Rick lächelnd, “Dein Plan gefällt mir”, und stand auf. Sie warteten noch einen Moment, sodass der Dino aus der direkten Nähe Verschwand, sie ihn aber noch hören, sehen und riechen konnten. Sie rieben sich diversen Dreck ins Gesicht um sich zu tarnen. Der Plan war nun unentdeckt zu bleiben und dem T-Rex folgen. Gar nicht lange ging dieses Versteckspiel. Und auch nur einmal wurde es brenzlig als der Dino sich ruckartig umdrehte, wie wild durch die Gegend schnupperte, sodass die Helden schon dachten es sei nun Vorbei mit ihnen. Doch dann beugte der T-Rex sich hinunter einer schönen Blume zu schnuppern. “Sympathisch” lachte Tom, und alle lachten flüsternd mit. Nach einer kurzen Zeit waren sie angekommen. Ein großer Berg lag vor ihnen mit einem dicken Loch in ihm. Der Dino kletterte hinein. Freydis wandte sich flüsternd zu den anderen Helden um :“Ich bin mir nicht zu 100% sicher, aber ich glaube wir haben unser Ziel gefunden. Ab in die Höhle des Dinos.”

Die Höhle des T-Rex

“Los! Lasst uns gehen!” Flüsterten Tom und Freydis aufgeregt. Dann fügte Freydis noch hinzu: “Dieser T-Rex hat keine Chance gegen Tom und mich! Nicht, wenn er uns nicht erwartet.” Rick und Maike guckten sich skeptisch an, Rick sagte dann zögernd: “Er hat mich schon fast umgebracht, ich denke wir sollten es nicht riskieren. Wir sollten warten, bis er die Höhle wieder verlässt und dann reingehen.” Tom und Freydis versuchten noch kurz zu widersprechen, gaben dann aber schnell auf. Sie mussten einige Zeit warten, niemand war sich sicher wie lange genau. Zu einem Zeitpunkt dachten Freydis und Rick, sie hätten Ariel gesehen, wie er auf einem Flugdinosaurier durch die Lüfte flog, dies schoben aber beide auf die Beeren die sie gegessen hatten. Endlich hörten sie, wie sich etwas in der Höhle bewegte und nur kurze Zeit später, verließ der T-Rex die Höhle auch schon. Maike, die es zuerst gesehen hatte, sprang auf und rief: “Kommt! Schnell! Bevor er zurück kommt!” Nachdem Rick sichergestellt hatte, dass der DInosaurier auch wirklich außer Sichtweite war, liefen die vier zügig zu der Höhle. Als sie dort ankamen, blieben sie noch einmal kurz stehen während Freydis vorsichtig in die Höhle blickte. Freydis atmete erschrocken ein. In der Höhle war ein weiterer T-Rex, allerdings war es noch ein Baby. Es konnte noch nicht älter als ein paar Wochen sein. Und neben dem Baby: Trizo. Die etwas klein geratene, schwarze Triceratops Dame sah allerdings nicht wie angenommen aus, als wäre sie in Gefahr. Ganz im Gegenteil, sie schien mit dem Jungen zu spielen. Freydis drehte sich zu den anderen um und sagte leise: “Wir sind solche Sexisten! Der T-Rex ist nicht männlich, sie ist eine Mutter! In der Höhle ist ihr Baby! Und Trizo auch, jedoch scheinen die beiden sich ganz gut zu verstehen. Lasst uns reingehen.” Maike atmete ein, als würde sie etwas sagen wollen, entschied sich dann aber doch dagegen und lief den anderen schnell hinterher. Als sie die Höhle betraten, drehten sich Trizo und der Baby Tyrannosaurus Rex schlagartig um und man konnte sehen, wie Trizo den eben noch gehobenen Kopf leicht senkte, es sah aus, als würde sie sich unterwerfen wollen. Dann schaute sie allerdings etwas hoch und erkannte Rick und Freydis sofort. Sie freute sich sichtlich. Gleichzeitig konnte man in dem T-Rex neben ihr genau das Gegenteil beobachten. Erst sah man ihm die Freude an, dass seine Mutter schon zurück war, als er jedoch sah wer tatsächlich vor ihm stand, machte er einen Schritt zurück und fletschte ängstlich die Zähne. Trizo drehte sich zu ihm und signalisierte ihm etwas, was die vier Menschen nicht verstehen konnten. Daraufhin entspannte sich aber auch das Junge wieder etwas. Nun trat Rick einen Schritt nach vorn und begann zu sprechen: “Wir sind hier um dich zu befreien Trizo. Wir werden dich zu Freydis Leuten bringen. Blindbart ist auch schon dort, ich hoffe er geht den Wikingern nicht zu sehr auf die Nerven, ich würde ihn gerne mit seinem Kopf wieder sehen. Aber das ist jetzt auch egal, wir sollten uns beeilen.” Maike sagte herablassend: “Rick, du weißt schon, dass das eine Echse ist, oder? Sie wird dir nicht antworten können. Wer weiß ob sie dich überhaupt versteht.” Trizo legte den Kopf etwas schief und sah aus, als würde sie versuchen zu verstehen, was Maike und Rick gesagt hatten. Freydis fing an zu lachen: “Sei nicht so gemein Trizo, bei der Mehrheit der Dinosaurier hätte sie recht, sie hatte jetzt halt nur Pech, dass sie dich als erstes trifft.” Trizo antwortete, auch etwas lachend: “Ich bin aber nicht die Mehrheit der Dinosaurier. Ich bin im Rat der Zeitreisenden, Beschützerin der Zeit!” Tom und Rick lachten nun auch, Maike schaute nur beschämt zu Boden. Doch nach ein paar Sekunden wurde Trizo wieder erngekommen.” Freydis hörte auf zu erzählen und wartete darauf, dass Trizo etwas antwortete, diese war jedoch sprachlos, deshalb fuhr Rick fort: “Wir sollten uns wirklich beeilen, möchtest du dich noch verabschieden?” Nun drehte sich Trizo zu dem Jungen, sie schien mit ihm zu kommunizieren, aber niemand von den Menschen konnte deuten, was sie sagten. Dann wandte Trizo sich wieder zu den anderen: “Okay, lasst uns gehen.” Doch in diesem Moment fing der Boden an leicht zu beben und man konnte schwere Schritte hören. Trizo rief: “Schnell! Hierher! Versteckt euch!” Sie zeigte auf einen kleinen Spalt, zu klein als das einer der Dinos in ihn passen könnte. Die vier Abenteurer rannten sofort darauf zu und schafften es sich, Sekunden bevor die Mutter des T-Rex Babys die Höhle betrat, in den Spalt zu quetschen. Der T-Rex trug einen kleineren Dino im Maul, welcher wohl als Futter dienen sollte. Zusätzlich hatte sie einen Zweig mit ein paar Blättern, Freydis ging davon aus, dass dieser für Trizo war. Die vier Freunde bewegten sich nicht und atmeten so flach wie es ihnen möglich war um keine Geräusche zu machen. Es schien zu funktionieren. Die Mutter legte die mitgebrachten Dinge auf dem Boden ab, Trizo und das Junge fingen sofort an zu Essen. Plötzlich flüsterte Maike: “Ich habe Staub in der Nase, ich muss nie…” Bevor sie den Satz beenden konnte nieste sie auch schon. Der Kopf des T-Rexes schnellte hoch, sie schaute direkt zu der Spalte in der die vier sich befanden und machte einen Schritt darauf zu. Sie wussten zwar, dass der T-Rex zu groß war um zu ihnen zu kommen, jedoch waren sie sich nicht sicher wie fest das Gestein um sie herum war und ob es zerbrechen würde, sollte der Dinosaurier versuchen es kaputt zu machen. Maike fing an leise zu weinen, hatte dann aber die Idee, mit den anderen so hoch zu fliegen, dass sie nicht mehr von dem Dinosaurier erreicht werden konnten. Dafür mussten sie nur lebendig aus der Spalte heraus kommen. Doch dann passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte. Das Junge, das bei dem niesen aufgehört hatte zu essen und seine Mutter beobachtete, drehte sich zum Ausgang der Höhle und rannte hinaus. Seine Mutter, die dies sofort mitbekam rannte hinterher um ihr Kind zu beschützen. Trizo rief: “Los! Setzt euch auf meine Rücken, wenn wir jetzt nicht hier raus kommen, werden wir es wahrscheinlich gar nicht mehr tun!” Die vier fingen an zu rennen, Tom vorraus. Trizo legte sich auf den Boden um den Abenteurern das aufspringen zu erleichtern. Sobald alle auf ihrem Rücken saßen stand sie auf und fing an zu rennen. Rick rief ihr zu wo sie hin mussten um zurück zu der Zeitmaschine zu kommen. Nach einigen Minuten kamen sie bei dem Fass, welches noch immer gut versteckt im Gestrüpp stand, an. Allerdings war es nun größer. Es sah eher aus, wie ein kleiner Swimming Pool, groß genug, dass auch Trizo heinen passte. Maike wirkte verwirrt und fing an zu fragen “Wie…?” Trizo antwortete bevor die Frage gestellt war: “Hinterfrage nie wie die Magie der Zeit funktioniert. Du könntest es nicht verstehen, selbst wenn du der Frage dein Leben widmest.” So sprangen die fünf in das Fass, betraten die Kutsche, die aus irgendeinem Grund nun auch genug Platz für einen Triceratops bot, und fuhren durch den Strudel der Zeit zurück zu den Wikingern. Dort verließen sie die Zeitmaschine. Man konnte sehen, wie sich alles in Freydis entspannte als sie ihr Dorf wieder sah. Man konnte allerdings schon von weitem hören, wie sich Blindbart über etwas beschwerte. “Er lebt also noch” lachten Rick, Freydis und Trizo.

Durchatmen

Und da war sie wieder. Die kalte Heimat, Freydis. Der hohe Norden. Der Rückzugsort. Man kann sich wirklich schlecht vorstellen wie viel Leben in so einer Lebensfeindlichen Umgebung existieren kann. Wie trotz der ewigen Kälte die dort herrschte, so viel warme Menschlichkeit entstehen konnte. Von Weitem war zu erkennen, dass sich wieder ein paar Dorfbewohner dazu entschlossen hatten sich mit einigen Stöcken gegenseitig zu verprügeln. Der Wind pfiff unbarmherziger als beim letzten Besuch des Dorfes und unsere Helden die verzweifelt versuchten ihre Hälse mit irgendetwas abzudecken, sei es der Kragen des Oberteils oder der bloße Arm, stapften durch den Schnee Richtung Dorf. Maike hatte sich auf die Reaktion von Trizo gefreut, die, so vermutete sie, noch nie Schnee gesehen hatte. Aber Trizo marschierte mit solch einer Gleichgültigkeit durch den Schnee, dass es Maike ein wenig enttäuschte. Eigentlich hätte sie es selbst wissen müssen, dass ein zeitreisender Dinosaurier wohl auch schon einmal Schnee gesehen haben musste. Es herrschte eine müde Stimmung. Kein Spruch von Rick der witzig sein sollte und Freydis sah diesmal nicht so aus als hätte sie das Bedürfnis ihre Leute zurechtzuweisen. Verständlicherweise. Unsere Helden waren nun schon eine geraume Zeit unterwegs und kein Mensch (und natürlich auch kein Dino) steckte Zeitreisen einfach weg. Jeder schien in sich gekehrt. Maike versuchte, während ihres Marsches durch den Schnee, der wegen des Windes unangenehm lange dauerte, ihre Fähigkeiten im Fliegens noch ein wenig auszuprobieren. Aber stieg sie auch nur kurz in die Luft, schleuderte sie wie ein losgelassener Drachen, unkontrolliert durch die Gegend und landete im Schnee. Sie probierte es einige Male, bis sie aufgab und sich dem Wind ergab. Und Tom? Tom dachte nach. Erst jetzt hatte er die Gelegenheit zu reflektieren was überhaupt geschehen war. Er war durch die Zeit gereist. Dass etwas so unvorstellbares, sich nun so simpel denken lassen konnte brachte ihm zum schmunzeln. Tom hatte nicht das Bedürfnis zu verstehen, wieso, weshalb und warum dies möglich war oder wie die Gesetze der Zeit funktionierten. Er hatte das Gefühl, dass es für ihn, als Menschen in diesem Punkt auch nicht sonderlich viel zu verstehen gab. Rick und Freydis machten den Eindruck es selbst nicht einmal genau zu verstehen. Es schien so, als hätten sie nur die reine Möglichkeit durch die Zeit reisen zu können ohne tieferes Verständnis nach dem “Warum”. Zu begreifen schienen sie es nicht. Aber konnte es überhaupt irgendjemand begreifen? Gab es Menschen die hätten sagen können, dass sie verstehen wieso, weshalb und warum? Tom ertappte sich selbst dabei über genau die Frage nachzudenken, über die er nicht nachdenken wollte. Doch trotzdem mochte er das Gefühl der Unsicherheit, das Gefühl sich einer möglichen, vielleicht noch kommenden Erkenntnis ganz zu ergeben. In diesem Moment nahm er sich vor zu verstehen. Wie? Das wusste er selbst noch nicht. Aber Zeit ist relativ, und er hatte noch viel davon. Sie waren im Dorf angekommen, schlängelten sich am fluchenden Blindbart vorbei, der wohl ironischerweise etwas von “unerträglichem Gestank” faselte und zogen sich in eine Hütte zurück. Egal wie kalt es draußen im Schnee gewesen war, die Hütte war mollig warm. Ein Feuer züngelte im Kamin vor sich hin. Jemand musste es bereits für sie angemacht haben. “So, willkommen in meiner Hütte” sagte Freydis und breitete die Arme feierlich aus. Sie ging zu einem Schrank in der Ecke, der nicht aussah, als hätte es ihn tatsächlich bereits in dieser Zeit gegeben. Aber der große, polierte Holzschrank passte sehr gut in die Atmosphäre der Hütte. Sie griff in den Schrank und holte einige Decken heraus. “Ich halte es für vernünftig heute hier zu schlafen. Wir können uns aufwärmen und uns ein wenig ausruhen. Ich glaube es war für alle anstrengend”. Ein stummer Blickkontakt mit jedem zeigte, dass alle absolut einverstanden mit dieser Idee waren. Alle gingen in die Mitte des Raumes, wo Freydis die Decken ausgebreitet hatte. Man griff beherzt zu. Alle hatten sich nun in eine Decke eingekuschelt und schwiegen. Trizo hatte es sich in einer besonders warmen Ecke des Raumes gemütlich gemacht und wirke in der Hütte nun noch ein Stück größer. Und so lagen sie alle da während ein Topf mit einer gut riechenden Suppe über dem Feuer köchelte. Als die Suppe fertig war, nahm jeder etwas in eine Schüssel und verschlang die Suppe buchstäblich. Sogar Trizo schlürfte in einem Schälchen herum und musste noch fünf mal nachnehmen bevor sie auch nur annähernd satt war. Gesättigt und gewärmt stieg die Laune wieder und Maike und Tom ergriffen die Situation um Freydis und Rick mit Fragen zu löchern. “Macht ihr so etwas eigentlich öfter?” fragte Tom. “Was öfter machen?” entgegnete Rick. “Naja, ich meine durch die Zeit reisen um irgendwelche Abenteuer zu erleben”. “Ja. Das ist unsere Aufgabe als Hüter der Zeit. Wir versuchen die Möglichkeit des Zeitreisens weiter auszubauen und achten darauf, dass diese Macht nicht in die falschen Hände gerät. Wir hüten die Technologie dahinter und versuchen sie irgendwie für das Gute einzusetzen. Wobei dieser Begriff natürlich sehr dehnbar ist. Und aus diesen Gründen müssen wir uns manchmal auf die Reise machen, in fremde Zeiten um genau da entgegenzuwirken wo diese Gebote nicht erfüllt sind. Wenn zum Beispiel jemand etwas über das Zeitreisen herausfindet, was er oder sie nicht hätte herausfinden sollen. Die Macht und die Verantwortung die mit dem Zeitreisen einhergehen sind zu groß um sie für Jedermann zugänglich zu machen. Wir hatten mal Probleme mit einem Mann, der der Lösung dieses Geheimnisses zu Nahe kam. Wie war noch gleich ein Name, Freydis?” – “Albert Einstein.” “Genau”, Rick fuhr seinen Monolog fort, “Er war sehr kurz davor zu viel über das Zeitreisen herauszufinden und da mussten wir eingreifen. Zum Zeitreisen muss man Lichtgeschwindigkeit erreichen. Ihr habt vielleicht schonmal davon gehört, dass einige Sterne die wir am Nachthimmel sehen können bereits erloschen sind und wir trotzdem noch die Lichtstrahlen wahrnehmen könne. Wir sehen dann theoretisch die Vergangenheit .Das ist ein ähnliches Prinzip. Allerdings hat Einstein nur den theoretischen Ansatz geliefert. Knapp 500 Jahre später gab es jemanden mit dem seltsamen Namen San Holo. Diese Person hat einen bedeutenden Sprung in der Technologie hingelegt, die es mit Hilfe von Einsteins Theorien, fast möglich gemacht hätten, durch die Zeit zu reisen. Und da mussten wir eingreifen, das wäre zu viel Verantwortung und Gefahr gewesen.” – “Was habt ihr denn mit San Holo gemacht?”, platzte es aus Maike heraus. “An dieser Stelle wollen wir nicht allzu genau ins Detail gehen, aber sagen wir mal so, wir haben dafür gesorgt, dass San Holo nicht mehr weiterforschen konnte.” – “Habt ihr ihn umgebra….” – “Habt ihr Rick nicht zugehört?” fragte Freydis eindringlich. “Egal was wir gemacht haben, es war besser als das Risiko einzugehen, dass jemand die Technologie missbraucht.” “Aber mit welchem Recht könnt ihr einfach in die Welt gehen und fast allen Wesen eine so fantastische Möglichkeit wie das Zeitreisen vorenthalten?” fragte Tom skeptisch. “Die Gefahr ist zu groß, dass es jemand missbrauchen könnte” antwortete Rick. Tom erwiderte: “Du wiederholst dich. Warum dürft ihre diese Verantwortung tragen und andere nicht? Und ist die Wahrheit nicht wichtiger als die Sicherheit die wir durch diese Lügen bekommen? Ihr wisst doch nichtmal ob wir sie verlieren würden, solltet ihr endlich ehrlich sein. Und wer seid ihr, dass ihr diese Technologie benutzen dürft. Vielleicht seid ihr ja die Bösen und macht verantwortungslose Dinge”. Stille. Tom schien außer Atmen von seinen energischen Sätzen. Rick ergriff das Wort: “Du magst einen Punkt haben was die Verantwortung von Freydis und mir betrifft. Wir beide sind mehr ungewollt in die Sache gerutscht. Ein Zufall, wie bei euch. Aber warum hätten wir nicht die Verantwortung übernehmen sollen, nachdem wir eh schon mitten drin gesteckt haben? Aber was den Punkt mit dem Vorenthalten angeht, wärst du sauer auf mich, wenn ich dir Leid und Probleme ersparen würde. Klar, ich würde dich einschränken in deiner Individualität. Aber wär das nicht ein Preis den man zahlen könnte dafür? Außerdem kann die kleinste Veränderung in der Vergangenheit zu einer komplett anderen Gegenwart führen. Existenzen könnten nie entstanden sein. Woher weißt du, dass deine Eltern nicht in die Vergangenheit gehen würden um etwas zu ändern, was dann dazu führt, dass du nie geboren wirst. Aber ich glaube es ist besser wenn wir uns auch schlafen legen würden”, sagte Rick mit einem Blick auf Trizo die seelenruhig und vollgegessen schlummerte. “Morgen müssen wir entscheiden wo es als nächstes hingeht”, warf Freydis ein. Und mit diesen Worten legten sich unsere Helden schlafen. Mit einigen Zweifeln im Kopf betraten alle das Land der Träume.

Dunkle Vorzeichen

Der Morgen brach an. Ein stiller Morgen. Der Schneesturm vom letzten Abend hatte sich gelegt und die Sonne schien durch die beschlagenen Fensterscheiben von Freydis Hütte. Draußen war es ruhig. Es herrschte die bekannte Ruhe nach dem Sturm und auch drinnen wurde geschwiegen. Nach der stürmischen Diskussion letzen Abend, hatte nun niemand Lust sich lustig auszutauschen. Man war eher nachdenklich. Freydis, die früher als die anderen wach geworden war, hatte sich überlegt als nächstes Missionsziel, die Zukunft anzupeilen. Einen genauen Grund hatte sie dafür nicht, aber sie wollte jede mögliche Diskussion von vornherein im Keim ersticken. Als sie ihren Vorschlag mit der Gruppe teilte, wurde ihr murmelnd und einstimmig zugestimmt. Ihr nächstes Reiseziel stand fest. Das Jahr 2420 erwartete sie. Mit Proviant ausgerüstet, verließen sie die Hütte und stapften den selben Weg zurück, den sie gestern Abend gekommen waren. Da sich der Sturm gelegt hatte, war der Weg deutlich angenehmer. Die Sonne funkelte mystisch im Schnee. Das Leben schien wieder erwacht zu sein. Am Wegesrand sah man einige Wikinger, die mit gigantischen Äxten, diverse Bäume fällten. Freydis grüßte sie wortlos mit einem Handzeichen. Sie vermisste schon jetzt die Idylle ihrer Heimat, wenn sie an das bevorstehende Chaos und den Lärm der Zukunft dachte. An dem Fass von Rick angekommen, trennte sie nun nur ein kleiner Sprung von ihrem Schicksal. Inzwischen waren Maike und Tom schon sehr geübt darin gezielt in das Fass zu springen um sanft auf den Kissen zu landen. Sie waren nun wieder im Zeitstrudel. Maike fragte sich beiläufig ob hier die Zeit überhaupt vergehen konnte und ob es nicht eine großartige Idee wäre, hier für Klassenarbeiten zu lernen, da sie unendlich Zeit hätte. Sie hatte keine Zeit sich länger über diese Frage Gedanken zu machen. Rick eilte voran in die Kutsche und gab ein Zeichen zu Maike und Tom sich zu beeilen. In der Kutsche angekommen, einige Momente vor dem Zeitsprung, ergriff Freydis das Wort: “Erwartet bitte nicht allzu viel Gutes von der Zukunft in die wir nun reisen. Wie ihr sicherlich begriffen habt ist jede Zukunft oder jede Vergangenheit nur eine Möglichkeit von vielen. Dementsprechend seid bitte nicht allzu schockiert, wenn wir im Jahre 2420 angekommen sind.” Tom und Maike hatten keine Gelegenheit mehr ihr zu antworten, da die Kutsche an Fahrt aufnahm, schneller immer schneller, um dann ruckartig zum stehen zu kommen. Sie stiegen aus der Kutsche und kletterten aus dem Fass hinaus. Nun fanden sich unsere Helden auf einer Straße mit viel Tumult wieder. So viel Tumult, dass keiner der Vorbeigehenden zu bemerken schien, dass vier Menschen mitten auf der Straße aus einem verchromten Fass gestiegen waren. Freydis hatte nicht zu viel versprochen. Es herrschte eine unglaublich unangenehme Hitze. Die Straße war verdreckt, aber was am meisten auffiel war der Kontrast zwischen der hoch modernen Technologie und den eher improvisiert aussehenden Hütten. Riesige Häuserfassaden ragten bedrohlich in die Höhe und verschafften, der eigentlich recht breiten Straße eine eingeengte Atmosphäre. Der apokalyptisch rote Himmel war nur zu sehen war, wenn man seinen Kopf ganz in den Nacken warf, da die großen, zu alt für diese Zeit aussehenden, Häuser ihn fast vollständig verdeckten. Und direkt über ihnen, brannte die Sonne unbarmherzig auf sie hinab. Große Neonschilder ragten teilweise in die Mitte der Straße mit diversen Werbungen oder politischen Mitteilungen. “Everyday for Future – schließ dich uns an” oder auch “Warum die Menschheit die Androiden nicht als eigenständige Lebewesen ansehen sollten – erfahren sie mehr heute Abend im dritten Programm” waren charakteristische Mitteilungen dieser Straße. Androiden? Tom und Maike fiel erst jetzt auf, dass knapp die Hälfte aller vorbeieillenden Passanten gar keine Menschen waren. Es waren roboterähnliche Gestalten die auf den ersten Blick nahezu perfekt wie Menschen aussahen. Nur hier und da erinnerte ein herausstehender Draht oder ein mechanisches Teil am Körper daran, dass es keine Menschen waren. Am Straßenrand lagen einige dieser Maschinen, zurückgelassen und ausgeschlachtet. Kalte Gesichter verrieten hier, dass die Androiden schon lange abgeschaltet waren, denn teilweise stand das Innenleben dieser Wesen komplett offen und man konnte eine kompliziert aussehende Technologie darin erkennen. Am Rand der Szenerie stand ein Mann der offensichtlich Wasser verkaufte, in großen, metallenen Bottichen. “10 Essensmarken das Liter, nur 10 Essensmarken”. Seine markante Stimme füllte die viel bewanderte Straße. Maike und Tom stand die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben. Wo waren sie? Das sollte die Zukunft sein? Als könnte Rick gedankenlesen, wandte er sich zu den Kindern um und fing an zu erklären: “Ihr kennt sicherlich aus eurer Zeit die Problematik mit dem Klimaschutz oder?” Er wartete gar nicht auf eine Antwort sondern redete einfach weiter: “Tja, in dieser Zukunft schafften es die Menschen zeitlich nicht etwas für den Klimaschutz zu tun. Es ging leider viel um Geld und irgendwann hatte sich ein Wettrennen in der Entwicklung der Technologie ergeben. Und da war sie. Die großartige neue Schöpfung der Menschen: die Androiden. Sie sollten für uns die Arbeit übernehmen, sodass wir uns voll und ganz darauf konzentrieren konnten, die Problematik mit dem Klima und dem Müll zu lösen. Doch wie ihr vielleicht sehen könnt, ist dieser Plan nicht unbedingt aufgegangen. Die Erde wurde zu heiß, sodass Menschen in bestimmten Bereichen, ohne lebenswerte Zustände leben mussten.” Freydis fing an zu reden: “ Zudem entwickelten die Androiden ihr eigenes Bewusstsein und fingen an gegen die Menschen zu rebellieren. Dies führte zu einem großen Krieg zwischen Mensch und Maschine. Die Androiden wollten nicht viel mehr als Gleichberechtigung. Aber der Mensch ist zu arrogant um eine weitere, komplexe Lebensform anzuerkennen. Der Krieg ging sehr lange und hatte verheerende folgen. Das Klima hatte sich zu diesem Zeitpunkt weiter verschlechtert. Eines Tages dachte die Führung der Menschen erneut darüber nach, die Androiden nun doch gleichberechtigt zu behandeln, da ein noch längerer Krieg zu viele negative Folgen gehabt hätte. Sie mussten nun dafür kämpfen, die Erde zu retten. Und seit diesem Tag leben Androiden und Menschen gemeinsam in einer furchtbaren Zukunft, in der man sich damit abgefunden hat, dass die Welt nicht mehr zu retten ist.” Das war eine sehr düstere Geschichte, so empfanden Maike und Tom dies. Sie konnten es schon jetzt nicht erwarten, diese Realität so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Um von diesem schlechten Umständen abzulenken, warf Freydis ein, dass sie sich jetzt auf die Suche nach Gabi machen sollten, und dass es sehr ungewöhnlich sei, dass sie sich bis jetzt noch nicht gezeigt hatte. Eine gefühlte Ewigkeit irrten sie gemeinsam durch die öden Gassen, einer Stadt, von der sie nichtmal den Namen kannten, auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen von Gabi. Plötzlich sah Tom ein altes, verlassenes Geschäfte am Straßenrand auf dem in verwitterten, goldenen Buchstaben “Gabis Krämerladen” über der Eingangstür stand. “Na wenn das kein Anzeichen ist..”, sagte Rick nachdem Tom die anderen darauf aufmerksam gemacht hatte und drückte die Tür des Geschäftes auf. Maike hätte schwören können, dass sie wenige Häuser weiter einen Laden erkennen konnte, auf dem “San Holo’s Erfindungen und Basteleien” stand. Dieser wurde eben von zwei Gestalten betreten die Rick und Freydis verblüffend ähnlich sahen. Sie ging allerdings davon aus, dass sie sich irrte und folgte den anderen in Gabi’s Krämerladen. Staub wirbelte auf als sie den Laden betraten. Sofort konnte man die, in goldenes Licht gehüllte, Gabi erkennen die hinter dem Tresen hervor blickte, während sie Schlüsselanhänger aus Kronkorken bastelte. “Ich hab mich schon gefragt, wann ihr hier ankommen mögt”, sagte sie verschmitzt.

 

Unterhalb der Stadt

“Warum bist du dieses Mal nicht zu uns gekommen? Was ist wenn wir dich nicht gefunden hätten?” platzte es aus Maike heraus. “Nun ja,” antwortete Gabi, “diese Möglichkeit bestand natürlich. Ich habe mir jedoch die Zeit genommen eine Zukunft auszusuchen in der ihr mich findet. Aber wir haben nicht viel Zeit. Ich weiß nicht, wie viel Rick und Freydis euch schon von dieser Zeit erzählt haben, aber es gibt eine politische Elite, die alles kontrolliert. Glados wird von ihnen in der Kanalisation festgehalten. Mehr kann ich euch dieses Mal leider nicht helfen. Die Kanalisation ist groß, seid vorsichtig!” Und mit diesen Worten war sie verschwunden. “Aber… Wie sollen wir in die Kanalisation kommen? Und sind da nicht Krokodile und Ratten?” fragte Maike. Tom antwortete “Hast du nicht die ganzen Gullideckel auf der Straße gesehen?” Freydis fügte hinzu “Und Krokodile gibt es hier nicht. Aber die ein oder andere Ratte werden wir sicherlich sehen.” Es war offensichtlich, dass Maike nicht begeistert von der Idee war, Ratten zu sehen, sie sagte jedoch nichts mehr und die Helden verließen Gabis Krämerladen.

Zurück auf der Straße angelangt wurden sie wieder der sengenden Hitze der Sonne ausgesetzt. Sie verstanden nun, weshalb Gabi sich diesen Platz ausgesucht hatte, um sie zu treffen. Sie schlenderten ein paar Meter über die Straße, um einen geeigneten Gullideckel als Einstieg zu finden. Plötzlich hört man ein ohrenbetäubendes Motorengeheul. Ein großer Lastwagen brauste durch die Straße und hielt ruckartig an. Vier vermummte Gestalten sprangen von der Ladefläche und packten sich die halb kaputten Androiden Teile, die den Straßenrand zierten. Hier und da wurde ein metallener Körper angehoben, kurz gemustert und dann wieder zu Boden geworfen. Manchmal wurden Platinen und diverse Einzelteile den Androiden entrissen und in den Lastwagen geworfen. Keinen der vorbei hastender Passanten schien es sonderlich zu kümmern. Es schien zum Alltag zu gehören, dass diese Schrottsammler durch die Straßen zogen um noch brauchbare Einzelteile aufzusammeln. Eine der vermummten Gestalten, nahm seine Kapuze ab und man konnte erkennen, dass diese Gestalt selbst ein Android war. Das stählerne Wesen beugte sich zu einem zerstörten Artgenossen hinunter und entnahm ihm irgendein seltsames Bauteil, was er sich selbst wieder einsetzte. Sein Kopf war zur Hälfte aufgerissen und man konnte von hinten etwas erkennen, was wie ein Gehirn aussah, nur, dass es mit extrem vielen Kabeln durchzogen war. Tom war sich nicht ganz sicher ob die anderen, vermummten Gestalten Menschen oder Androiden waren. Möglicherweise waren es alles Androiden, die in diesen Zeiten auf den Straßen unterwegs waren, um ihre Artgenossen auszubeuten und auszuschlachten um sich selbst damit am Leben zu erhalten. Dieses Verhalten schien ihm sehr menschlich.
So schnell der Lastwagen gekommen war, verschwand er nun wieder mit lautem geschepper und gequietsche hinter der nächsten, zugemüllten Straßenecke. Der aufgewirbelte Staub lies unsere Helden husten. Durst brannte in Maikes Kehle und sie erinnerte sich an den Straßenhändler der Wasser verkaufte. Sie überlegte sich nun, etwas zu trinken zu kaufen doch wurde bei dem Gedanken ernüchtert, dass sie keine Essensmarken besaß, womit sie hätte bezahlen können. Als sie an dem Stand vorbei kamen, wollte sie einen sehnsüchtigen Blick zum erfrischenden Wasser werfen, aber alles was sie sah, war ein erzürnter Standbesitzer, der zwischen den Trümmern seines Verkaufitsches lag. Einige Metalleimer lagen um ihn herum, verschüttet auf dem Boden aber der Großteil war verschwunden. “Diese miesen Diebe…,” und schlimmeres hörte sie den Standbesitzer vor sich hin fluchen als er sich wieder aus dem Trümmern auf rappelte und sich den Staub von der Hose klopfte. Er musste ausgeraubt worden sein. So oder so hätte Maike nichts zu Trinken von ihm bekommen. Wasser musste in dieser Zeit extrem wertvoll sein und es schien sehr leichtsinnig, es einfach offen an der Straße zu verkaufen. Aber genau wie bei den Schrottdieben schien es hier niemanden zu interessieren, dass vor wenigen Minuten eine Straftat begangen worden war.
In Gedanken versunken trotte sie weiter, bis Freydis sie am Ärmel zupfte und in die Richtung einer dunklen Gasse zeigte. Die vier Zeitreisenden verschwanden nun in der Dunkelheit dieser Gassen. Hier schien ein guter Ort zu sein um in die Kanalisation abzutauchen. Freydis stemmte einen Gullideckel aus dem Boden und man konnte nun in das pechschwarze Loch, was sie unter die Straßen führen sollte, blicken. Tom der deutlich an Mut dazu gewonnen hatte stieg zuerst die Leiter runter, gefolgt von den anderen Helden.
Als sie am unteren Ende der Leiter angekommen waren, blickten die vier Zeitreisenden um sich und sahen… Nichts. Es gab keine Lampen und ihre Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt. Sie konnten erkennen, dass in regelmäßigen Abständen ein wenig Licht durch die Gullideckel herunter schien. Langsam konnten die vier immer mehr erkennen, jedoch gab es nicht viel zu sehen. Die Kanalisation schien ein Labyrinth aus gleich aussehenden, grauen Gängen zu sein, ohne irgendwelche Orientierungshilfen. Ab und zu konnte man hören wie kleine Tiere durch das flache, stehende Wasser rannten. Anfangs zuckte Maike bei jedem Geräusch zusammen, gewöhnte sich allerdings schnell daran und bemerkte es schon bald kaum noch. Nach einiger Zeit, in der die Vier wortlos da standen und um sich guckten, stellte Tom fest: “Es stinkt.” Die anderen Drei lachten leise. Dann fing Rick an zu sprechen: “Wir sollten uns eine Taktik ausdenken um nicht die Orientierung zu verlieren. Ich denke wir würden nicht merken, wenn wir immer wieder im Kreis laufen würden. Ich habe mal gelesen, dass man, um aus einem Labyrinth zu kommen, mit einer Hand immer die Rechte Wand berühren soll. So stellt man sicher, dass man sich weiter vorwärts bewegt, auch wenn man nicht weiß wo man ist. Es ist vielleicht nicht der kürzeste, aber der sicherste Weg.” Freydis nickte zustimmend. Die Abenteurer liefen los, immer eine Hand an der Wand. Sie liefen größtenteils wortlos hintereinander her. Ab und zu waren Graffitis an die Wände gesprüht. Über eine längere Strecke sahen sie immer wieder rote Pfeile, wo diese hinführen sollten, wussten sie allerdings nicht und schließlich liefen sie in eine andere Richtung und sahen die Pfeile von da an nicht mehr. Es waren auch immer wieder Schriftzüge zu sehen. Viele waren in anderen Sprachen, Sprachen von denen keiner der Vier je gehört hatte. Maike ging davon aus, dass sich die verschiedenen Sprachen mit der Zeit immer mehr vermischt hatten und so neue Sprachen entstanden waren. Einmal fiel Maike auf, dass Freydis einen der Schriftzüge etwas länger anschaute als die anderen. Als Maike nachfragte, sagte Freydis: “Das scheint eine auf norwegisch basierende Sprache zu sein. Ich kenne nicht alle Wörter, aber ich denke da steht ‘Wenn es keine Erde gibt, haben weder Menschen noch Androiden ein Zuhause. Kämpft nicht gegeneinander, kämpft gegen die Elite. Sie sind verantwortlich für…’ Das letzte Wort verstehe ich nicht.” Nachdem sie einige Stunden gelaufen waren und immer weniger Licht durch die Gullideckel kam blieb Rick stehen und sagte: “Wir sollten für die Nacht hier bleiben. Hier ist es recht trocken und wir brauchen den Schlaf.” Die anderen stimmten müde zu. Sie aßen ein bisschen Brot, das sie aus Gabis Laden mitgenommen hatten und waren so erschöpft, dass sie schnell einschliefen. Alle vier hatten diese Nacht einen seltsamen Traum. Sie Träumten von einem Androiden, von dem Rick und Freydis wussten, dass es Glados war. Dieser Andriod stand in Mitten tausender anderer Androiden und doch stach er heraus. Die Träumenden konnten ihre Blicke nicht von Glados abwenden, wussten allerdings nicht, warum. Dann hörten sie einen Hilfeschrei, so laut, dass sie aufwachten. Alles um sie herum war still. Sie guckten sich gegenseitig an. “Habt ihr das auch gehört?” fragte Tom. Maike sah etwas verwirrt aus: “Ich dachte es war ein Traum.” – “Das war es” antworteten Rick und Freydis gleichzeitig. “Aber…” setzte Tom an, wusste dann aber nicht, was er sagen sollte. Es fiel wieder mehr Licht durch die Deckel über ihnen. Es war Tag geworden. “Wir sollten weitergehen. Ich kann es nicht erklären, aber ich denke wir sind bald da.” Sie liefen weiter, sahen auf dem Weg jedoch immer öfter kaputte Androiden liegen. Einige blinkten noch schwach, andere lagen schon sehr lange dort. Tom wollte wissen, wo sie alle herkamen, fragte jedoch aus Angst vor der Antwort nicht nach. Plötzlich sagte Freydis, die vorangegangen war: “Der Weg, er endet da vorne. Es sieht aus, als wäre da ein großer Raum? Aber irgendwas ist komisch, ich weiß nicht was es ist. Tom, komm zu mir, sollten wir angegriffen werden haben die anderen beiden keine Chance.” Tom ging zu Freydis und sie liefen nebeneinander weiter. Umso näher sie dem Raum kamen, umso mehr kaputte Androiden lagen auf dem Boden. Und dann endete der Weg und sie standen in dem Raum. Es war ein Schrottplatz. Ein Schrottplatz für kaputte Androiden. Und zwischen all diesen Androiden stand, wie in ihrem Traum, Glados. Freydis und Tom sahen Glados zuerst und plötzlich wurde ihnen schwindelig. Dasselbe passierte Rick und Maike die Glados nur wenige Sekunden später sahen. Sie rieben sich die Augen und fanden sich in einem großen, weißen Raum wieder.

Ruf uns an, 8777199. Erfinde deinen Namen, deine Fähigkeiten und beschreibe deinen Charakter. Unsere Sprachbox hört zu, werde Teil der Geschichte!
Eine Mail geht natürlich auch, info@emo-essen.de